Zielgruppe
Zielgruppe des Projektes sind Krankenhäuser, die die Qualität ihrer postoperativen Schmerztherapie verbessern wollen und ein ehrliches Interesse an einem validen Vergleich des Outcomes ihrer Patienten im Vergleich zum nationalen Durchschnitt haben.
Da QUIPS alle operierten - und nicht nur die von einem Akutschmerzdienst betreuten oder mit PCA- Pumpen versehenen - Patienten einbezieht, sollte der Ansprechpartner auf Klinikseite idealerweise nicht nur die Anästhesie, Chirurgie oder Pflege, sondern ein Team aus allen an der postoperativen Patientenversorgung beteiligten Partnern sein (z.B. in Form einer klinikinternen Arbeitsgruppe "Akutschmerz").
Es hat sich bewährt, das Projekt zunächst mit zwei oder drei operativen Abteilungen mit zusammen nicht mehr als 5-6 Stationen zu beginnen.
Voraussetzungen
Die wichtigste Voraussetzung ist die Bereitschaft, Qualitätsmanagement zu leben, d.h. im Sinne von PDCA die gesammelten Daten und zurückgemeldeten Ergebnisse wirklich zu nutzen, ggf. Konsequenzen zu ziehen und Defizite zu beseitigen. Eine von oben "angeordnete" Teilnahme führt im besten Fall zu einem Datenfriedhof. Es ist dabei nicht immer einfach, alle beteiligten Partner vom Nutzen einer solchen Maßnahme zu überzeugen und ihnen klar zu machen, dass es hier um ihre Daten, ihre Patienten und ihre Qualität geht. Unbedingt sollte der Eindruck vermieden werden, dass eine Abteilung "heimlich" Daten einer anderen erhebt und diese kontrollieren möchte. Neben der Einbeziehung der Partner Anästhese, Pflege und der beteiligten operativen Einrichtungen sollte die Zustimmung der Klinikleitung eingeholt werden. Physiotherapie und Klinikapotheke sollten ebenfalls beteiligt werden, wenn dies möglich ist. In manchen Häusern kann es sinnvoll sein, den Personalrat zu informieren, um Missverständnissen vorzubeugen - dies kann bei jeder Art von inner- oder außerklinischen Vergleichen sehr schnell geschehen.
Die Anforderungen an die Infrastruktur sind relativ gering. Neben einem internetfähigen Rechner ist keine weitere technische Ausstattung erforderlich, insbesondere keine Schnittstelle mit bestehenden Krankenhausinformations- Systemen.
Wichtiger als die technischen sind jedoch die personellen Voraussetzungen. Wie oben erwähnt (Link Datenerfassung), muss die Erhebung der Ergebnisparameter (Austeilen, Erklären und Einsammeln des Patientenfragebogens) unter standardisierten Bedingungen erfolgen. Allerdings ist der Zeitaufwand dafür kurz: Er beträgt 5 Minuten/Patient, wenn nur die Ergebnisparameter erfasst werden. Sollen darüber hinaus auch die Prozessparameter erhoben werden, so sind zusätzlich 5-10 Minuten einzuplanen. Da keine Vollerhebung, sondern nur die Befragung einer repräsentativen Stichprobe erfolgen muss, reduziert sich der notwendige Aufwand weiter. Die praktische Erfahrung hat gezeigt, dass bei der Teilnahme von 5-6 Stationen eine tägliche Erhebungszeit von 1-1,5 Stunden ausreichend ist.